Wiedereröffnung ALDI-Filiale Meldung vom 06. Dezember 2019

Aldi-Süd hat sein Ladengeschäft in Elzach erweitert und modernisiert und erstrahlt nun in neuem Glanz. Dazu war im Vorfeld ein umfangreiches baurechtliches Verfahren notwendig, dass von der Stadt Elzach begleitet wurde. Zur Eröffnung des neuen Marktes hatten die Geschäftsführung und Mitarbeiter von Aldi Süd Bürgermeister Roland Tibi und Verbandsbaumeister Tobias Kury eingeladen.

1. Platz für die Fa. Werner Gießler Meldung vom 05. Dezember 2019

Die Werner Gießler GmbH belegt den 1. Platz beim Corporate Health Award
Der Award ist die renommierteste Auszeichnung in Deutschland für exzellentes Corporate Health Management und wurde 2009 vom Forschungsinstitut EuPD Research und dem Handelsblatt initiiert. Die Zahl der Bewerber um den Award, die sich in einem anspruchsvollen wissenschaftlichen Auswahlprozess dem Branchenvergleich gestellt haben, hat sich zum Vorjahr von 270 auf 347 Organisationen erhöht.

Die Werner Gießler GmbH befasste sich in diesem Jahr 2019 gezielt mit den Nachtschicht- und Schichtarbeitern. Es gab Vorträge und Workshops zu den Themen Schlafen, Essen, Bewegung, und Entspannung bei Schichtarbeit. Im kommenden Jahr 2020 ist das Thema „das Kreuz mit dem Kreuz“. Das Unternehmen will sich auf den Rücken konzentrieren.

Die Mitarbeiter können „Gießler-Fitpoints“ Bonuspunkte sammeln bei verschiedenen Angeboten wie Messungen der Rumpfmuskulatur, Arztvorträgen, gezielte Rücken-Übungen und Rückengymnastik. Im Frühjahr 2020 wird speziell das Thema Zecken mit Erst-, Folge- und Auffrischungsimpfung behandelt und im Herbst findet, wie bereits auch in den vorangegangenen Jahren, die Grippeschutzimpfung statt. Lebensqualität, Zufriedenheit und Gesundheit der Mitarbeiter sind die Unternehmensmission und gehören zur Firmenphilosophie, denn die Mitarbeiter sind das größte Kapital der Werner Gießler GmbH.

Neuer Mitarbeiter bei den Stadtwerken Elzach Meldung vom 24. November 2019

Dominik Schmidt neuer Mitarbeiter in der kaufmännischen Abteilung der Stadtwerke Elzach

Bürgermeister Roland Tibi konnte Herrn Dominik Schmidt aus Haslach als neuen Mitarbeiter in der kaufmännischen Abteilung der Stadtwerke Elzach recht herzlich begrüßen. Herr Schmidt wird am 02.12.2019 seine Arbeit aufnehmen.

Wir heißen Herrn Schmidt als neuen Mitarbeiter der Stadt Elzach willkommen und wünschen ihm für seine Aufgabe viel Freude und Erfolg.

Sorgende Gemeinde werden Meldung vom 24. November 2019

Pfarrerin Barbara Müller-Gärtner, Kirchengemeinderätinnen Michaela Fischer und Sabine Haxelmans von den Evangelischen Kirchengemeinden Elzach und Oberprechtal luden zum Gespräch mit den Bürgermeistern Roland Tibi (Elzach), Rafael Mathis (Biederbach) und Klaus Hämmerle (Winden) sowie Pastoralreferent Michael Wiedensohler von der katholischen Seelsorgeeinheit Oberes Elztal ein. Thema war das Projekt „Sorgende Gemeinde werden“, mit dem sich die Evangelischen Kirchengemeinden seit April beschäftigen.

Unter dem Stichwort: „Was läuft gerade? Welche Ziele verfolgen wir zurzeit?“ informierten sich Kommunen und Kirchen gegenseitig über laufende und geplante Projekte in dem Bereich. Derzeit stellen unter anderem die Evangelische Landeskirche in Baden und das Land Baden-Württemberg für derartige Entwicklungskonzepte Fördermittel zur Verfügung. Gerade deshalb ist es den Verantwortlichen in Kirchen und Kommunen wichtig, Berührungspunkte und Schnittstellen zu erkennen. Kooperationen sollen die Wirkung der unterschiedlichen Vorhaben verstärken.

Ein weiteres Gespräch wird voraussichtlich im Januar 2020 stattfinden. Moderiert wurde das Treffen von Ina Zebe von der Fachstelle „Sorgende Gemeinde werden“ der Evangelischen Landeskirche in Baden. Sie begleitet das Projekt der Kirchengemeinden seit April 2019.

Erste städtische E-Ladestation in Elzach eröffnet Meldung vom 24. November 2019

Die Zukunft der Mobilität steht ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit und neuen Technologien. Aus diesem Grund bieten die Stadtwerke Elzach ab sofort eine E-Ladestation auf dem zentrumsnahen Wörthplatz an. Die Ladesäule wurde von Bürgermeister Roland Tibi gemeinsam mit Mitarbeitern der Stadtwerke eröffnet und steht der Öffentlichkeit ab sofort zur Verfügung.
 
Der Standort ist ideal um das Elektrofahrzeug während einem Aufenthalt im Städtle aufzuladen. Gäste und Einheimische können die Zeit während das Auto auflädt nutzen, um die örtliche Gastronomie und den Einzelhandel im Städtle zu entdecken. Die Ladesäule bietet zwei Steckplätze für Typ 2 Ladekabel. Damit sind parallel zwei Wechselstromladungen (AC) mit einer Spitzenleistung von bis zu 22kW möglich.
Die Ladestation wurde mit einem Zuschuss des Landes Baden-Württemberg errichtet, welches es sich zum Ziel gesetzt hat, ein flächendeckendes Netz an öffentlichen Lademöglichkeiten in Baden-Württemberg aufzubauen.
Ladungen sind mit allen unter Elektromobilisten bekannten Ladekarten oder den dazugehörigen Smartphone-Apps möglich. Den Preis für diese Ladungen legen die jeweiligen Anbieter fest und rechnen diese dann mit Kunde und den Stadtwerken ab.
Wer aktuell noch keine Ladekarte hat, kann sich die kostenlose Ladeapp unseres Partners Ladenetz.de für alle gängigen Smartphones herunterladen, die App öffnen und den QR-Code an der Ladesäule einscannen. Danach muss man nur noch den Anweisungen auf dem Smartphone folgen bis die Ladung beginnt. Der Preis pro geladener kWh beträgt in diesem Fall 0,39 €. Eine Grundgebühr oder ein Mindestumsatz pro Ladung gibt es bei dieser Lösung nicht.
 
Die Stadtwerke versorgen die Ladestation mit dem bekannten Elzstrom. Das bedeutet, dass die Fahrzeuge mit 100% Ökostrom aus der Region geladen werden und damit Co2 neutrale Mobilität ermöglicht wird.
 

Gewerbeverein besucht mit pinkem Hirsch die Hauptstadt Meldung vom 24. November 2019

Auf Einladung des Bundestagsabgeordneten Dr. Johannes Fechner (SPD) machte sich der Gewerbeverein Elzach auf zu einer viertägigen Informationsreise nach Berlin. Die insgesamt 18 Teilnehmer erwartete ein dicht gedrängtes Programm, das ihnen einen faszinierenden Einblick in den anstrengenden Alltag des Politikbetriebs bot. Beeindruckend waren aber auch die vielfältigen kulturellen Angebote und Erinnerungen an unsere jüngere Geschichte, die in Berlin allgegenwärtig sind.
Bereits am ersten Tag nach der Anreise stand ein Besuch des Stasi-Museums in Berlin-Lichtenberg auf der Tagesordnung, das die beklemmende Atmosphäre des Spitzelwesens, das die gesamte Bevölkerung umfasste, sehr anschaulich vermittelt. Einblicke in den Lebensalltag der damaligen DDR-Bürger gewährt eine Dauerausstellung in der Kulturbrauerei im Stadtteil Prenzlauer Berg, die im Anschluss daran besucht wurde. Besonders beeindruckend war eine Führung durch die Gedenkstätte über den Deutschen Widerstandes gegen die Nazi-Diktatur. Ein Programmhöhepunkt war ein Besuch im Reichstag. Dort angekommen überraschte Fechner die Gruppe mit dem pinken Hirsch, dem Markenzeichen vom Elzacher Schwarzwald/Heimat/Markt. Den Hirsch hatte Fechner heimlich nach Berlin geschafft. Ob dieser als „Ständige Vertretung“ in der Hauptstadt verbleibt ist noch nicht überliefert. Besonders spannend war für die Elzacher der Besuch einer Plenardebatte, wo sie eine Rede von MdB Johannes Fechner über effektivere Zivilprozesse verfolgen konnten. Die anschließenden Gespräche mit Johannes Fechner drehten sich vor allem um tagesaktuelle politische Themen, aber auch die täglichen Belastungen, die der Politikbetrieb in der Hauptstadt mit sich bringt. Arbeitstage mit 14 und mehr Stunden sind auch für Gewerbetreibende aus dem Nikolausstädtchen zwar keine Seltenheit. Mit dem Abgeordneten tauschen wollten sie allerdings nicht. Eine Reichstagsführung und ein Kuppelbesuch rundeten den gelungenen Besuch ab. Am letzten Tag dieser sehr informativen Reise wurden die Besucher noch im Bundesministerium für Arbeit und Soziales empfangen. Auch hier standen viele politische Themen im Mittelpunkt der Gespräche. Dann hieß es auch schon Abschied nehmen, nachdem man noch einmal Eindrücke vom und rund um das Brandenburger Tor – dem einstigen Symbol der Deutschen Teilung und heutigen Symbol der Wiedervereinigung – gewonnen hatte. Dass im benachbarten Hotel Adlon auch Spezialitäten aus Elzach zu bekommen sind, konnte leider nicht mehr ausgiebig getestet werden.

Märchenszene an der Wolfsgrubenhütte erneuert Meldung vom 24. November 2019

Der Giebel an der Wolfsgrubenhütte mit der Märchenszene vom „Rotkäppchen und dem Wolf“ wurde in diesem Herbst erneuert. Die Hütte steht nahe dem „Gschasifelsen „ in fast 1000 Meter Höhe an der „Wolfsgrube“ und ist im Besitz der Stadt Elzach. Sie wurde im Jahre 1900 als Schutzhütte für die Waldarbeiter errichtet und ist ein beliebter Rastplatz für Wanderer und Mountainbiker.
Das Eichenholz an der Giebelfront mit der Rotkäppchenszene hielt 120 Jahre der Witterung stand, musste jetzt aber dringend erneuert werden. Den Auftrag hierzu erhielt die Schreinerei Bischoff aus Prechtal. Restaurator Wolfgang Bischoff hat nicht nur die Front originalgetreu nachgebildet, dem Rotkäppchen eine Elztäler Tracht angezogen, sondern auch die verloren gegangenen Wolfsköpfe an beiden Giebelenden wieder neu gestaltet. Ortsvorsteher Karlheinz Schill und Hüttenpächter August Joos hatten dieser Tage zur Besichtigung nach Abschluss der Arbeiten eingeladen. Dazu waren beim ersten Schnee dieses Winters neben den Gastgebern auch Förster Joachim Nock, die beiden Ortschaftsräte Jürgen Dorner und Dietmar Oswald, sowie Wolfgang Bischoff und Franz Bischoff gekommen. Karlheinz Schill lobte die hervorragend gelungene Arbeit. Er habe bereits viele positive Rückmeldungen erhalten und freue sich dass die Hütte wieder ein Schmuckstück geworden ist.

Europäisches Maskensymposium in Elzach Meldung vom 24. November 2019

3 Tage, 13 Referenten, ein volles Haus des Gastes in Elzach: Das Erste Europäische Maskensymposium in Elzach war eine rundum gelungene Veranstaltung. Die Schuttigstadt war vor 14 Tagen Mittelpunkt der schwäbisch-alemannischen Fastnachtsforschung. Der Schwerpunkt lag dabei auf dem traditionellen Kunsthandwerk des Masken, Larven- und Schemenschnitzens. Schirmherr Roland Tibi und die beiden Organisatoren und Moderatoren Wolfgang Koch und Philipp Häßler konnten ein durchweg positives Fazit ziehen.
Den Auftakt machte am Donnerstagabend der Freiburger Volkskundler Werner Mezger: „Masken-Larven-Schemen. Anmerkungen zum Spiel mit der Unkenntlichkeit in Europa seit dem Spätmittelalter“, so der Titel seines viel beachteten Vortrages im voll besetzten Saal des Haus des Gastes. Eine Überraschung folgte im Anschluss: Aus Anlass des 80. Geburtstages des Elzacher Schnitzers Konrad Wernet überreichten Wolfgang Koch und Philipp Häßler, gemeinsam mit den Autoren, dem Jubilar eine pünktlich zum Symposium erschienene Festschrift. Für die musikalische Umrahmung sorgte die Stadtmusik Elzach.
Dass Fastnachtsvermummungen nicht ausschließlich aus Holz gefertigt werden müssen, zeigte sich gleich zu Beginn der zum Teil hochklassigen Fachvorträge ab Freitagvormittag. Jürgen Stoll (Karlsruhe) und Dominik Wunderlin (Basel) richteten ihren profunden Blick zunächst auf die Geschichte der Papplarvenherstellung, deren Herstellung u.a. in Thüringen verwurzelt ist, und deren Einfluss auf die traditionsreiche Fastnacht in Basel. Aus dem Elsass war mit Gérard Leser ein intimer Kenner der dortigen Brauchtraditionen zu Gast in Elzach. Sein Vortrag hielt er in elsässischem Dialekt. Hochkarätig repräsentiert war die Villinger Fasnet mit Traugott Wöhrlin, dem Altmeister der dortigen Schemenschnitzkunst. Er blickte er auf 350 Jahre Schemenkultur zurück. Aus Elzachs Partnerstadt Telfs gab Professor Thomas Nussbaumer tiefe Einblicke in die faszinierende Welt der Tiroler Fastnacht. Vom Co-Veranstalter, den Alemannischen Larvenfreunden, präsentierte Andreas Reutter das „Virtuelle Maskenmuseum“, ein Streifzug durch die Vielfalt der europäischen Maskenkultur, was die Larvenfreunde auf ihrer Homepage angelegt haben.
„Isch des noch ä Schuttiglarve?“ Vor dem Hintergrund dieser Frage stand der Freitagabend im Fokus der Fastnacht in Elzach. Zunftmeister Armin Becherer referierte vor voll besetzten Rängen über die Geschichte der Fasnet und über die Elzacher Larvenvielfalt. Welche Regeln gelten? Wobei handelt es sich um Althergebrachtes, wieviel Veränderung verträgt die Fasnet? Auch die darauf folgende Diskussionsrunde widmete sich schwerpunktmäßig diesen Fragen. Und die Referenten verstanden es dem interessierten Publikum ihre, durchaus unterschiedlichen Standunkte, zu vermitteln. Besetzt war die Runde profund: Werner Mezger, Schnitzer Konrad Wernet, Clemens Fuchs, Vorsitzender der Larvenfreunde, Jungschnitzer Philipp Scherrmann und Zunftmeister Armin Becherer.
Vom rückständigen Aberglauben zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit – die Entwicklung des Schemenlaufens in Imst in Tirol beleuchtete Manfred Waltner am Samstagvormittag. Der Brauch findet nur alle vier Jahre statt und ist auch heute noch eine reine Männerangelegenheit.
Die Verbindung zwischen den Innerschweizerischen Fastnachtsbräuchen und der italienischen „Commedia dell`arte beleuchtete Andreas Winet auch Reichenburg. Dies tat er, ganz im Geiste der Veranstaltung, in Schwyzerdütsch.
Eine besondere Freude war es, den betagten, aber intimen Fastnachtskenner Martin Blümcke aus Tübingen sprechen zu hören. Er widmete sich schon vor 35 Jahren dem südwestdeutschen Schnitzwesen und seinen Schnitzern und veröffentlichte hierzu das Standartwerk „Masken und Maskenschnitzer der schwäbisch-alemannischen Fasnacht“.
In seinem provokant angelegten Vortrag kritisierte Wulf Wager die zunehmende Banalität der Fastnacht und ihre heutige Feierpraxis als Eventkultur, die sich von traditionellen Brauchformen mehr und mehr verabschiedet: „Narrentreffen sind das Krebsgeschwür der Fastnacht!“, resümierte er. „Es gibt immer mehr Hästräger, aber immer weniger Narren. Die Narren haben das Narren verlernt“. Diese Thesen wurde vom Publikum wohlwollend beklatscht.
Philosophisch wurde es bei Günter Schenk: Er warf auch einen kritischen Blick auf die jüngere Brauchgeschichte und stellte das Wesen der Vermummung in den Mittelpunkt seiner nachdenklichen Betrachtungen. Hierfür gab es lang anhaltender Applaus. Ein mehr als würdiger Abschluss.
In den Schlussworten lobten Clemens Fuchs und Schirmherr Roland Tibi die Veranstaltung. Diese suche Ihresgleichen, so Fuchs. Die eineinhalb Jahre dauernde, aufwendige Vorbereitung der beiden Initiatoren Wolfang Koch und Philipp Häßler würdigte Bürgermeister Tibi: „Was Ihr Beide auf die Beine gestellt und bewegt habt, ist unglaublich“. Einen großen Dank ging auch die vielen Helfer aus dem Heimatgeschichtlichen Arbeitskreis (HgA), die für den reibungslosen Ablauf im Haus des Gastes sorgten.
Ein Fazit formulierten unisono Gäste, Veranstalter und Referenten: Diese Veranstaltung muss eine Fortsetzung finden.

30 Jahre Arbeitskreis Asyl – 30 Jahre Hilfe für Flüchtlinge Meldung vom 22. November 2019

Zum 30-jährigen Jubiläum begrüßte Bürgermeister Roland Tibi eine Delegation des Arbeitskreises Asyl im Elzacher Rathaus. Mit dabei war auch Anneliese Hofmaier, die Frau der 1. Stunde.

Er sprach den Anwesenden Dank und Anerkennung im Namen der Stadt Elzach aus. Der Arbeitskreis unterstützt nun schon 30 Jahre ehrenamtlich mit großem Engagement die Flüchtlinge in vielen Bereichen. Dieser Einsatz ist unbezahlbar, so der Bürgermeister in seiner Rede.

Bei Kaffee und Kuchen in gemütlicher Runde übergab der Bürgermeister als Zeichen seiner Wertschätzung eine Spende und wünschte für die weiteren Aktivitäten mit und für die „Neubürger“ viel Freude, Zuversicht und alles Gute.

Volkstrauertag in Elzach Meldung vom 18. November 2019

Cornelius Moriz
Ansprache zum Volkstrauertag am 17. November 2019
Vor genau 100 Jahren wurde der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge gegründet. Sein Gründungszweck war es, sich um die Gräber all jener deutschen Soldaten zu kümmern, die im Ersten Weltkrieg fernab ihrer Heimat gefallen waren und deren Leichname nicht nach Hause überführt werden konnten. Aufgrund des nur 20 Jahre später beginnenden Zweiten Weltkrieges wuchs diese traurige Aufgabe alsbald noch weiter an, sodass der Volksbund seitdem (und bis heute) die Gräber von über 2,7 Mio. Kriegstoten in 46 Ländern pflegt. Die Kriegsgräberstätten sind dabei Ruhe- und Gedenkstätten für alle Opfergruppen, d. h. neben Soldaten auch für zivile Bombenopfer, für Opfer der Shoa und für andere Verfolgte.
Noch im Gründungsjahr 1919 schlug der Volksbund außerdem vor, einen staatlichen Gedenktag einzurichten, um an die vielen Kriegsgefallenen öffentlich zu erinnern. 1925 wurde dieser „Volkstrauertag“ erstmals begangen und seither pflegen wir dieses Gedenken Jahr für Jahr. Der Volkstrauertag ist insofern zu einem integralen Bestandteil dessen geworden, was wir im Deutschen Erinnerungskultur nennen und womit wir den Umgang des Einzelnen wie auch der Gesellschaft mit unserer Vergangenheit und Geschichte bezeichnen.
Doch wie die Kultur im Allgemeinen unterliegt auch die Erinnerungskultur einem ständigen Wandel. Das heißt: Woran wir uns erinnern und wozu, das ändert sich mit der fortschreitenden Zeit – und vor allem mit dem Wechsel der Generationen – unausweichlich. So ging es den Gründern des Volksbundes ursprünglich noch allein um die Erinnerung an die deutschen Gefallenen, was von den Nationalsozialisten später zum sogenannten „Heldengedenken“ hochstilisiert und für ihre kriegstreiberische Propaganda missbraucht wurde. Doch nach dem Zweiten Weltkrieg war eine derart ungebrochene Heroisierung der eigenen Gefallenen angesichts der unfassbaren Verbrechen, die von Deutschen begangen wurden, natürlich nicht mehr möglich. Weil die psychologische Notwendigkeit eines gemeinsamen Erinnerns an die zahllosen Toten für viele aber dennoch, und zwar mehr denn je, bestand, kam es zu einer bewussten Ausweitung des öffentlichen Gedenkens. So wird im offiziellen „Totengedenken“, das der Bundespräsident seit 1952 im Bundestag alljährlich spricht, eben nicht mehr nur der deutschen, sondern ausdrücklich aller Opfer von Gewalt und Krieg aus allen Völkern gedacht. Und es ist genau dieser – keineswegs selbstverständliche! – Wandel, diese Erweiterung im kollektiven Gedächtnis, die das öffentliche Betrauern eben aller Kriegstoten, jenseits rein nationaler Bezugnahmen und Zwecke, zu einem wichtigen Beitrag zur Völkerverständigung und zu einem nachdrücklichen Appell an die internationale Friedensbereitschaft machen kann.
Doch nicht nur, woran und an wen wir gemeinsam erinnern, hat sich im Laufe der Zeit verändert. Auch das Wozu, die gesellschaftliche Funktion der öffentlichen Erinnerung ist heute, 74 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, eine ganz andere, als noch vor 30 oder 60 Jahren. Denn es leben nicht mehr sehr viele Menschen, die den Krieg noch selbst miterlebt und vielleicht auch Angehörige verloren haben. Bei ihnen überschneidet sich das öffentliche Gedenken mit den eigenen Erinnerungen, die häufig traumatisch sind. Für sie sind die Schrecken des Krieges oftmals noch sehr präsent, auch wenn inzwischen viele Jahre vergangen sind. Und für diese Gruppe, die Zeitzeugen, kann das gemeinsame Erinnern eine wichtige Funktion im persönlichen Umgang mit der eigenen Vergangenheit und Trauer haben.
Ganz anders verhält es sich jedoch für die breite Masse jener Menschen, die nach 1945 zur Welt kamen und die oftmals auch keine Verwandten mehr haben, die noch aus der NS-Zeit berichten könnten. Für diese Gruppe, die heute die Mehrheit der Bevölkerung stellt, ist die direkte „Erinnerungsverbindung“ (Harald Welzer) zur damaligen Zeit abgebrochen, was eine folgenreiche Zäsur und Veränderung für die Erinnerungskultur bedeutet. Der Soziologe Harald Welzer schreibt dazu, dass sich für die heutigen Generationen der gesamte Geschehenszusammenhang von Nationalsozialismus, Krieg und Holocaust deutlich „entemotionalisiert“ hat und die lebendige, „heiße“ Erinnerung sozusagen in eine „kalte“ übergeht. Die Geschehnisse „historisieren“ sich und das meint, dass sie mit den Zeitzeugen allmählich in den Kontext der Geschichte übergehen.
Mit der zunehmenden Distanz stellt sich dann aber die Frage nach der gesellschaftlichen Funktion des öffentlichen Erinnerns neu und anders. Die akute Bewältigung von Schuld und Trauer tritt naturgemäß mehr und mehr in den Hintergrund, während die gesellschaftliche Verantwortung, aus der Geschichte zu lernen, umso dringlicher ins Zentrum rückt. (Und wie dringlich dieses Lernen aus der Geschichte augenscheinlich nötig ist, dass zeigt bspw. der antisemitische Terroranschlag vom 4. Oktober in Halle nur allzu deutlich.) Der Volkstrauertag kann insofern, heute und auch in Zukunft, ein wichtiger Anlass sein, uns diese gesellschaftliche Verantwortung zum Lernen aus der Geschichte immer wieder ins Bewusstsein zu rufen und gemeinsam darüber nachzudenken, welche Lehren wir gerade aus den dunklen und gewaltsamen Kapiteln unserer Geschichte ziehen können.
Ich möchte die Gelegenheit nutzen, zwei Aspekte vorzutragen, die mir selbst anlässlich unseres heutigen Gedenkens an die Opfer der vergangenen, aber auch der aktuellen Kriege deutlich zu Bewusstsein kommen.
(1.) Wenn ich mir vor Augen führe, woran dieses Denkmal hier eigentlich erinnert; oder wenn ich den Berichten der Zeitzeugen zuhöre oder sie aufmerksam lese und mir dabei wirklich vorzustellen versuche, was für ein Elend und welche Feindschaft sie im Krieg erlebt haben, dann wird mir augenblicklich klar, in was für privilegierten Zeiten wir hier und heute eigentlich leben. Während die Welt im 20. Jahrhundert zweimal lichterloh in Flammen stand, reisen wir heute, wie selbstverständlich, quer durch Europa, ohne auch nur den Pass vorzeigen oder Geld wechseln oder gar Feindschaft befürchten zu müssen. Und während in Deutschland von 1933-45 noch eines der schlimmsten und verbrecherischsten Regime herrschte, das die Menschheit je gesehen hat, leben wir heute in demokratischen Verhältnissen, um die uns viele Menschen weltweit beneiden. – Was für eine Entwicklung!
Ich will damit zwar keineswegs die Probleme kleinreden, die uns heute in sozialer, wirtschaftlicher und nicht zuletzt ökologischer Hinsicht zunehmend Sorgen bereiten. Ich möchte aber deutlich machen, dass der inzwischen über 74 Jahre währende Frieden und ebenso die Demokratie alles andere als Selbstverständlichkeiten sind, die wir einfach leichtfertig für gegeben hinnehmen sollten. Im Gegenteil! Historisch betrachtet sind dauerafter Frieden und Demokratie absolute Ausnahmen, und es bedarf unseres aktiven politischen und bürgerschaftlichen Engagements, um beides auch weiterhin zu schützen und zu erhalten.
Genau diese Auffassung allerdings wird heute augenscheinlich nicht mehr von allen Bürgerinnen und Bürgern gleichermaßen geteilt. Die Europa- und Demokratieverdrossenheit, die inzwischen vielerorts grassiert; die Geringschätzung, teils auch der offene Hass, der gewählten Politikern auf allen Ebenen neuerdings entgegenschlägt; die Morddrohungen und brutalen Anschläge nicht nur auf Politiker, sondern auch auf Andersgläubige, Andersdenkende oder Geflüchtete; all das macht nur allzu deutlich, dass die Lehren, die wir aus unserer Geschichte ziehen sollten, beileibe nicht von allen gezogen werden. Im selben Maße, wie die Schrecken des Krieges in der gemeinsamen Erinnerung langsam verblassen, scheint sich vielmehr erneut jener Ungeist auszubreiten, der diese Schrecken überhaupt erst möglich machte. Der Schriftsteller Lukas Bärfuss hat in seiner Rede zur Verleihung des Büchnerpreises vor zwei Wochen gesagt: „Wer den letzten Krieg vergisst, bereitet den nächsten schon vor.“ Ich fürchte, er hat Recht. Anlässe wie der Volkstrauertag können dem Vergessen vorbeugen und uns immer wieder neu ins Bewusstsein rufen, wie wertvoll Demokratie und Frieden sind, und welche Verantwortung wir alle für sie tragen.
(2.) Diese Verantwortung für Demokratie und Frieden tragen wir aber, so meine ich, nun nicht bloß für uns selbst – das ist der zweite Aspekt, den mir das gemeinsame Gedenken an die Toten der vergangenen und heutigen Kriege zu Bewusstsein bringt. Die öffentliche Erinnerung an die zahllosen Opfer und das Elend des Krieges, aber auch an die Schuld, die unsere Vorfahren auf sich geladen haben, diese Erinnerung sollte vielmehr Anlass für uns sein, uns mit denen, die heute von Gewalt und Krieg bedroht werden, solidarisch zu zeigen und aktive Hilfe anzubieten. Denn was würde ein Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewalt schon bringen, wenn es selbstbezüglich nur unserer Vergangenheit verhaftet bliebe, und keinen Einsatz für all jene zu Folge hätte, die heute dasselbe Leid erleben?
Ich hatte in den vergangenen Monaten die Gelegenheit, mit Menschen zu sprechen, die selbst Opfer von kriegerischer Gewalt, von Flucht und Vertreibung geworden sind. Ein Teil dieser Personen hat noch den Zweiten Weltkrieg erlebt, bei den anderen ging es um den Bürgerkrieg in Syrien. Ich muss zugeben, dass ich vieles von dem, was mir diese Menschen erzählt haben, gar nicht richtig fassen oder begreifen kann, weil die Brutalität und Gnadenlosigkeit, mit der sie konfrontiert waren, für meine Lebensrealität so vollkommen fremd sind. Ich höre, was sie erzählen und ich sehe ihnen an, wie sehr sie manchmal bis heute darunter leiden. Aber was es wirklich bedeuten muss, das alles selbst zu erleben, kann ich als jemand, der sein ganzes Leben in Frieden und Wohlstand verbracht hat, letztlich wohl nicht ermessen.
Was man jedoch sehen kann, ist, dass sich die Berichte dieser Menschen so auffallend ähneln. Obwohl Jahrzehnte zwischen diesen Kriegen liegen und obwohl sich die politischen und kulturellen Hintergründe völlig unterscheiden, scheinen die grundlegenden Erfahrungen dennoch die gleichen zu sein: Die existentielle Angst vor Gewalt und Tod; die Angst um die Angehörigen, besonders um die Kinder; die Verzweiflung angesichts der Toten. Insofern mögen zwar die konkreten Kriegsumstände in Raum und Zeit variieren, das menschliche Elend aber bleibt im Grunde dasselbe.
An dieses Elend erinnern wir heute. Es bildet gleichsam die dunkle Seite unseres kollektiven Gedächtnisses. Wir sollten die darin gespeicherten Erfahrungen aber nicht, zumindest nicht nur, als Last verstehen. Sie gehören zu unserer Geschichte, zur persönlichen der Zeitzeugen genauso wie zur kollektiven von uns allen. Und sofern sie uns lehren könnten, uns für Demokratie & Frieden und v. a. auch für diejenigen, die heute unter Gewalt und Kriegen leiden, aktiv. einzusetzen, gehören womöglich gerade diese dunklen Erfahrungen zu den wichtigsten, die wir haben. Vielen Dank.

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